Aktuelle Runde!
Ausgerichtet von Devin McColey
liarsworld
Ist das Kunst oder kann das weg?
Oder bin ich auf dem Holzweg?
Easydor
Jemand schrie. Dort hinten, noch um diese Biegung, ich strauchelte, verdammte Binsen, da erreichte ich ihn, mit offenem Mund, bleich wie eine Wand. Er stammelte etwas, es war nicht zu verstehen. Ich kramte meine Wasserflasche heraus, gab ihm zu trinken. Langsam beruhigte er sich, atmete ruhiger. “Ich bin da reingetreten”, sagte er schließlich, fast stimmlos. Ich verstand nicht, fragte, ob er nun dreckige Schuhe habe. Er sah durch mich hindurch. “Nein”, sprach er leise, “nein, das nicht. Aber was, wenn das hier eine Hängebrücke gewesen wäre?” Er starrte mich an.
Seine Höhenangst hatte mal wieder voll reingekickt.
Edith Mair 💙💛
Wie oft sind wir Kinder diesen Weg gelaufen? Am Ende stand unsere Hütte. Dort haben wir gequatscht, gelacht, einander wenn nötig getröstet. Wir waren die besten Freunde ever! Bis zu diesem Tag. Es begann mit einem harmlosen Streit.
Wir haben nie mehr miteinander geredet. Und bis heute zu dem Unfall geschwiegen.
Die seltenen Besuche bei den Eltern bringen die Schatten zurück. Was wurde aus den anderen? Ich vermisse sie so! Ob Betsy uns inzwischen verziehen hat?
Penelope
“Sieben Tage – sieben Wege.”
war die Anzeige überschrieben.
Und: “Der Weg ist das Ziel.”
Ich dachte an meditatives Wandern, vielseitige Landschaft, schlichte Unterkünfte und habe mich über den erschwinglichen Preis gefreut.
Nun stehe ich hier mit Spitzhacke und Schaufel an diesem maroden Bohlenweg.
Es ist Tag Drei.
Aber in Bezug auf die Unterkunft habe ich mich nicht geirrt. Die Isomatte leistet mir auch tagsüber als Kniepolster gute Dienste.
Katja
„Folge dem Holzpfad“, hatten sie gesagt.
„Du wirst den Magier nicht finden, ER findet DICH.“
Seit drei Tagen folgte er nun schon diesem verdammten Holzpfad. Seine Füße schmerzten, die Stechmücken quälten ihn, und langsam fragte er sich, ob die Dorfbewohner ihn an der Nase herumgeführt hatten.
„Kehre um!“, donnerte plötzlich eine Stimme, die direkt vor ihm aus dem Boden kam.
Er blieb wie angewurzelt stehen. Dann lächelte er. Endlich war er am Ziel.
Mina
Wir hatten ihn immer den “Moorleichenweg” genannt.
Es hieß, in grauer Vorzeit, als es hier noch sumpfig gluckste, hätten die Menschen hier ihren Göttern lebendige Opfer gebracht.
Ihn in der Nacht alleine zu gehen, war die beliebteste Mutprobe für uns Kinder.
Manche berichteten von Irrlichtern und leisen Flüstergeräuschen.
“Die Angsthasen” spotteten wir.
Außer an Allerseelen. Denn niemand, der den Weg in jener Nacht betrat, ist je zurückgekehrt.
Johnny Than
Nagel. Hammer. Klopf. Klopf.
Er musste es schon wieder reparieren.
Hammer. Nagel. Klopf. Klopf.
Es machte ihm nichts aus. Er wusste ja, wie es kam.
Klopf. Nagel. Hammer. Klopf.
Jede zweite Woche traf er SIE hier. Ihre Anziehung aufeinander war intensiv.
Klopf. Klopf. Nagel. Hammer.
Sie fielen übereinander her, und dabei flogen die (Holz-)Fetzen. Sie nannten es: Sich ein Liebesnest bauen.
Klopf. Klopf. Hammer. Nageln.
PrinterAngel🏳️🌈
Ich bin der Steg, ich bin der Weg.
Als sie mich bauten war hier offenes Wasser, Moor. Man konnte nicht gehen ohne nasse Füße zu bekommen, an einigen Stellen zu versinken. Alles wuchs Moose, Algen, Schilf und Gräser. Menschen kamen, schauten und staunten. Die Pflanzen starben ab, versanken und neue wuchsen oben drauf: Gräser, Heide. Torf wird zu Erde und drängt von unten. Bald wachsen Büsche und Bäume. Der Boden wird fest. Ich war der Steg, ich kann weg.

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