Krise! Aber für wen?

Ein bisschen Verschwörungserzählung gefällig?

Offiziell ist diesseits des Atlantiks der Katzenjammer über Trump⁣s Zoll-politischen Kamikaze-Flug groß.

Wahrscheinlich werden wir so ein weiteres Rezessionsjahr erleben und so rauschen im Blätterwald die Forderungen nach Blut, Schweiß und Tränen. “Alle” müssten jetzt den Gürtel enger schnallen, wobei “alle” natürlich nur diejenigen sind, die ohnehin nur knapp über die Runden kommen. Von Vermögenssteuer oder Anhebung des Spitzensteuersatzes zur Sicherung des sozialen Zusammenhalts (und Stabilisierung der Binnennachfrage) ist natürlich keine Rede.

Richtig Fahrt nehmen auch die Forderungen in der Union nach Gießkannensubventionen durch allgemeine Senkung der Unternehmenssteuern auf. Nicht etwa, dass man konkret diejenigen Betriebe fördert, die investieren oder die Beschäftigung ausweiten, nein, die Erzählung ist: Wenn wir allen Unternehmen mehr Geld geben, werden die schon investieren und mehr Leute anstellen. Klar, weil es das ist, was Unternehmen in der Rezession so machen.

Die Wahrheit ist: Diese Krise kommt gerade recht, bei der ohnehin laufenden Umverteilung von unten nach oben noch mal richtig Gas zu geben.

“Aber Mina”, höre ich dich sagen, “was ist denn mit dem Absturz an den Börsen? Das tut den Reichen doch richtig weh!”

Mitnichten! Wenn ihr so dramatische Aussagen wie “10 Billionen vernichtet” hört, handelt es sich dabei um reine Luftnummern: Auf dem Papier verlieren diese Anlagen an Wert, echte Vermögenswerte, wie Grundstücke, Gold und vor allem Firmenanteile bleiben davon aber völlig unberührt. Tatsächlich wird es, für die, welche es sich leisten können, einfach nur billiger, Anteile an Unternehmen der Realwirtschaft zu erwerben.

Und weiter: Der Zusammenbruch des globalen, regelbasierten Welthandels (mit all seinen Schwächen) macht es lokalen Oligarchen leichter, in den einzelnen Volkswirtschaften ihren Einfluss auszubauen.

Chaos als Chance, den Neofeudalismus als vorherrschendes Wirtschaftssystem weiter auszubauen.

Insofern nehme ich Milliardären, Firmenvorständen und Politiker*innen ihre Krokodilstränen nicht ab.

Trumps Wahnsinn spielt denen wieder in die Hände.

Trump doing his speech in his Master’s tongue Audio is the Russian folk song “Katyusha”, but sung by a Japanese cat.

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